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Über mich
Wer bin ich und wie bin ich zur Ernährungsberatung gekommen?
Wie bei den meisten Menschen, begann auch bei mir alles mit einem kranken Hund...
Ich bin Anna-Lena und wohne zusammen mit meinem Freund, unserer kleinen Tochter und unseren Hunden und Katzen auf einem allein gelegenen Nebenerwerbsbauernhof in Niedersachsen.
Studiert habe ich ursprünglich Life Science Informatik und arbeite mittlerweile seit vielen Jahren hauptberuflich in der Medizintechnik. Dort überwachen wir die Sicherheit der Produkte im Markt, kämpfen uns durch den Dschungel regulatorischer Anforderungen und versuchen mithilfe von Technik und IT dazu beizutragen, die Arbeit der Ärzte und das Leben der Menschen noch ein wenig besser zu machen. Privat mit meinem Schäferhund Mellon über den Hof zu fetzen und etwas Praktisches mit den Hunden zu machen ist daher ein willkommener Ausgleich zum theoretischen Alltag.
Neben dem Bürojob dreht sich bei uns alles um den Hund: Als ehemaliger Diensthundeführer bei der Bundeswehr hat es sich mein Freund zur Aufgabe gemacht, verhaltensauffällige Hunde zu resozialisieren und ihnen eine neue Aufgabe im Diensthundewesen zu geben. Auf unserem Hof sind somit immer reichlich Vierbeiner zu finden, die bei dem einen oder anderen Wehwehchen hinsichtlich ihrer Gesundheit und Fütterung von mir betreut werden und mein Wissen täglich erweitern.

Auf der Suche nach einem Schäferhund entdeckte ich Mellon, einen damals 3,5 Jährigen kastrierten Rüden, beim Durchforsten der Internetseiten der umliegenden Tierheime. Die Beschreibung über seine Probleme schreckte mich nicht ab, im Gegenteil: Ungeschönt und ehrlich wurde sein Problemverhalten kommuniziert und dafür bin ich sehr dankbar! Ich habe Mellon über Monate insgesamt sieben Mal im Tierheim besucht und dafür jeweils über 150km pro Strecke zurückgelegt. Mir war klar: Das wird sicher eine Menge, eine riesige Menge Arbeit: Nicht nur sein Verhalten, sondern auch seine gesundheitliche Baustellen in Folge der unzureichenden Bewegung, seiner stereotypischen Selbstverletzung und die Mangelernährung mussten angegriffen werden. Er brachte alles mit, was in die Stereotype des Zwingerhunds gehört: Impulsivität, selbstverletzendes Verhalten, hohe Reizempfänglichkeit, Magen-Darm Probleme, Hautekzeme, soziale Unverträglichkeit, Kontrollverhalten und fehlendes Vertrauen in den Menschen.
Ich kann gar nicht mehr zählen wie viele dämliche hämisch grinsende Kommentare ich schon bekommen habe, dass ich junges Ding sicher die Arbeit unterschätzt hätte und wieso ich mir nicht einen „normalen Hund hole“. Letztendlich muss man sagen, dass eben dieses junge Ding scheinbar die Einzige war, die dem Hund körperlich gewachsen war und dazu die Geduld mitbrachte die Fehler seiner Vorbesitzer auszubügeln. Ende Februar 2019 entschloss ich mich zur Adoption.
Im Schnelldurchlauf bedeuten die ersten 15 Monate bei uns: Eine wirklich kostspielige Darmsanierung, mehrere Ausbildungen im Bereich Tierernährung und Diätetik für mich, mehrere Futterumstellungen und Ausschlussdiäten, diverse Tierärzte, die keine Lust auf einen nervösen Patienten hatten und mehrere Trainer, die alle zusammen der Ansicht waren, dass man den Hund entweder „erlösen“ oder irgendwo in der Pampa abgeschieden einen schönen Lebensabend ermöglichen sollte, da ihm ohnehin nicht zu helfen sei.
Mellon hat vermutlich in Folge des Dauerstresses während der ersten Lebensjahre eine autoimmune Thyreoiditis, also eine Schilddrüsenentzündung, entwickelt, die wir durch anfänglich regelmäßige Hormongabe super in den Griff bekommen haben und mittlerweile (dank des gesunden Darms) komplett auskuriert und geheilt ist.

Wie alles begann: der Patient 0




Die Ausbildung zur Ernährungsberaterin
Für die Verhaltensprobleme habe ich nach einer ewigen Odyssee mittlerweile einen grandiosen Trainer gefunden, der mittlerweile der Vater unserer kleinen Tochter ist :-). Jedoch stieß ich für alle Themen rund um den Magen-Darm Bereich relativ schnell auf schulmedizinische Grenzen beziehungsweise reiner Symtpombehhandlung unter dem Stichwort Kortison. Den Tierärzten kann man hier keinen Vorwurf machen, denn Diätetik ist aufwendig und zeitintensiv und mit Sicherheit nicht zwischen Tür und Angel zu lösen. Mit einem immer wieder von Durchfällen, Juckreiz, Übelkeit, Magengeräuschen und massivem Erbrechen geplagten und untergewichtigen Hund suchte ich also nach einer Ernährungsberatung. Damit sollte die nächste Odyssee beginnen.
Ich war schockiert mit wie viel Halbwissen die Leute Geld für eine Beratung nehmen und wie wenig durchdacht die Pläne waren. Leider scheint es, und das muss man in aller Deutlichkeit sagen, als würden die Leute die Ernährungsberatung für Hunde als netten Nebenverdienst sehen, den man zuhause nach einem paar Monate andauernden Kurs neben dem Haushalt erledigen kann. Meistens bekam ich Tipps, die ich auch hätte selber googlen können und es fehlte vollständig das physiologische und biochemische Wissen. Pauschalaussagen, dass Getreide grundsätzlich schlecht oder Nierenhunde möglichst viel Fett und kein Knochenmehl bekommen dürfen, ließen sich mir die Nackenhaare aufstellen. Letztendlich traf ich eine wunderbare Ernährungsberaterin, die mir Tipps zu den zig verschiedenen Ausbildungen gab und entschied mich, dass es langfristig günstiger ist, wenn ich kurzerhand selbst alles über die Diätetik für Hunde lerne. Ich brachte viel Zeit darauf die verschiedenen Ausbildungen zu vergleichen und bin absolut froh mit meiner Entscheidung. Es zeigte sich, dass sich mein Biochemie und Anatomie Wissen aus dem Studium, meine Leidenschaft für die Hunde und mein Ernährungs- und Mikrobiomwissen, was ich als Veganerin sowieso anhäufte, ganz perfekt zu einer Berufung fügten. Mellons rasant positive Entwicklung in den letzten Monaten sprach dann für sich: Hot Spots, Juckreiz, Durchfälle, Erbrechen und Untergewicht gehörten der Vergangenheit an.




Mein Wissen weitergeben
Ich bin stolz auf Mellons Entwicklung und die Hürden, die wir gemeinsam gemeistert haben. Mittlerweile hat er eine unfassbar robuste Verdauung, sodass ich ihm ruhigen Gewissens alles verfüttern kann.
Vor allem, weil ich von unzähligen Ernährungsberatungen enttäuscht war, möchte ich es besser machen: Keine Pauschalaussagen, individuelle Begleitung und mit der Motivation in Eigenrecherche das beste für Hund und Halter rauszuholen. Hunde erkranken auch nie nach Lehrbuch, sodass man niemals ohne fundiertes Wissen über die Physiologie und Anatomie einen sinnvollen Plan erstellen kann. Es wird immer Konstellationen und Erkrankungen geben, von denen man nie gehört hat und für die auf Hunde bezogen erst wenig geforscht wurde und somit wenig Empfehlungen und Erfahrungen vorliegen. Das ist es, was mir bei so vielen Ernährungsberatungen fehlt: Zig Webinare und Teilnahmezertifikate ersetzen niemals die intrinsische Motivation das Leben eines einzelnen Tieres zu verbessern und sich dafür im Selbststudium tief in die Fachliteratur zu knien, auf Erfahrungen zu bauen und manchmal auch ganz neue Dinge zusammen mit dem Halter auszuprobieren.
Jeder, der mich und mein Energieniveau kennt, wundert sich gleichermaßen über die Geduld und Gelassenheit in Bezug auf Mellons Verhaltenskreativität und seine gesundheitlichen Baustellen. Ich kann wirklich sagen, dass es durchaus schwer sein kann, eine über Monate und Jahre andauernde Konsequenz aufzubringen und stets einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn der Hund sowohl Verhaltensprobleme als auch gesundheitliche Probleme mitbringt. Beides geht tatsächlich oft einher. Ich weiß mittlerweile auch, wie hilfreich es ist, wenn man einen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen als mentale Stütze zur Seite stehen hat und hoffe, dass ich diese Stütze für andere Menschen und Hunde sein kann.
Mellon und ich freuen uns über jeden Hund und Halter, den wir auf dem Weg zu einem gesunden und entspannten Leben unterstützen können.
Anna-Lena & Mellon

